Grüne Kisten auf Reisen – Der Arbeitsalltag unserer Fahrer

Grüne Kisten auf Reisen - Der Arbeitsalltag unserer Fahrer
Grüne Kisten auf Reisen – Der Arbeitsalltag unserer Fahrer
27.07.2015, Ganztägig
2015 KW31: Der Wecker schrillt ohrenbetäubend und reißt Peter aus dem Schlaf. Um 5 Uhr sitzt er bereits am Frühstückstisch und trinkt seinen Kaffee, der die Lebensgeister wecken soll. In den 15 Monaten, die Peter schon für die Ökokiste fährt, hat er...

2015 KW31

Der Wecker schrillt ohrenbetäubend und reißt Peter aus dem Schlaf. Um 5 Uhr sitzt er bereits am Frühstückstisch und trinkt seinen Kaffee, der die Lebensgeister wecken soll. In den 15 Monaten, die Peter schon für die Ökokiste fährt, hat er sich daran gewöhnt, so früh aufzustehen. Deshalb ist es nichts Besonderes für ihn, um 5:45 Uhr das Hallentor in Schwarzach aufzusperren und mit dem Beladen zu beginnen.

Zuerst wirft Peter einen routinierten Blick auf die Rollwägen in der Halle. Für jede Liefertour, die an diesem Tag ausgefahren werden soll, steht einer davon bereit. Darauf stehen Getränke, Pflanzen, Rechnungen, Kundenbriefe und der Tourenplan – also alles, was nicht gekühlt werden muss. Peter verschafft sich einen Überblick darüber, wie viele Kunden er heute zu beliefern hat und ob unbekannte Adressen auf der Tour liegen. Danach läuft er ins Kühlhaus und beäugt den Rest der Ladung. Mit dem Hubwagen holt er die Palette mit den grünen Kisten heraus, außerdem noch einige große Kisten mit Milchprodukten, Käse und Eiern. Peter stellt alles neben den Peugeot-Transporter und öffnet die Seitentür. In diesem Moment kommen auch seine beiden Kollegen Melanie und Bertram auf den Hof.

Peter steht am ersten Hallentor und belädt das Lieferfahrzeug nach dem altbewährten System: die Kiste des letzten Kunden wird zuerst in den Laderaum gestellt, die Tour in umgekehrter Reihenfolge geladen. Melanie und Bertram bereiten zwischenzeitlich das Beladen ihrer Fahrzeuge vor und drängeln sich gemeinsam am zweiten Tor. Nachdem Peter die grünen Kisten mit Obst und Gemüse verladen hat, nimmt er die kühlpflichtigen Produkte und stellt sie durch die Hintertür in eine Kühlbox. Abschließend legt er Kühlakkus dazu und verschließt den Deckel. Um etwa 6:30 Uhr erscheint die Fahrerin der Bäckerei Gebert und bringt das ofenfrische Brot. Peter prüft die Lieferung auf Vollständigkeit und nimmt den Anteil, den er für die Kunden auf seiner Tour braucht. Dann fährt er los.

Insgesamt gibt es bei der Ökokiste Schwarzach 14 Liefertouren. Peter fährt fünf davon regelmäßig, die anderen neun Touren bedienen Melanie und Bertram. Jede Tour ist so geplant, dass jeder Ort, jede Straße, jede Adresse im Bestfall nur einmal pro Woche gekreuzt wird.

Jeder Fahrer optimiert seine Touren permanent eigenständig, indem er beispielsweise Neukunden an geeigneter Stelle einsortiert. Verbesserungen werden in Zusammenarbeit mit dem Büro umgesetzt. Ziel ist ein möglichst geringer Durchschnitt Kilometer/Kunde. Derzeit liegt dieser Wert bei etwa 2,5 km. Der durchschnittliche Deutsche legt für den Hin- und Rückweg zum Supermarkt eine Strecke zurück, die mindestens genauso weit ist. Eine Ökokiste zu beziehen ist damit keinesfalls umweltschädlicher als einkaufen zu gehen. Wir tragen sogar zur Entlastung des Verkehraufkommens bei, weil wir mit einem Fahrzeug so viele Kunden beliefern.

Zwischen Montag und Freitag fährt Peter stets dieselben Touren. Am Montag beliefert er Schulen und Kindergärten im Raum Schweinfurt, Haßfurt, Gerolzhofen; dienstags schlängelt er sich durch den Würzburger Innenstadt- Verkehr; am Mittwoch genießt er die idyllische Landschaft im Steigerwald; an Donnerstagen ist er nördlich von Würzburg zwischen Veitshöchheim und Karlstadt unterwegs und freitags westlich von Schweinfurt in Arnstein und Werneck. Peter kennt seine Touren und fährt sie mittlerweile „blind“, aber die Einlernphase war anstrengend. Das Navi musste für jede Adresse herhalten und vom ständigen Wenden wuchsen Schwielen an den Händen. Beim Kunden angekommen musste er sich noch alle Abstellplatz-Notizen durchlesen nd einprägen. In dieser Zeit waren die Arbeitstage lang, aber mit zunehmender Erfahrung kam der Feierabend immer früher.

Alles in allem ist das Ausfahren ein allseits unterschätzter Job. Es gehört viel dazu, täglich zwischen 60 und 80 Kunden in zufriedenstellender Weise zu beliefern. Unsere Fahrer tragen die Verantwortung für eine qualitativ hochwertige, pünktliche Lieferung an den vereinbarten Abstellplatz. Und dabei müssen Sie noch konzentriert am Straßenverkehr teilnehmen und freundlich sein, weil Sie unser Unternehmen repräsentieren. Wir haben festgestellt, dass sich zwar immer viele Bewerber auf ausgeschriebene Fahrerstellen melden, es aber nur wenige gibt, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind und die anstrenge Einlernphase überstehen. Umso froher sind wir, nach langem Suchen drei Mitarbeiter gefunden zu haben, die gut sind und Ihnen gerne die Kiste nach Hause bringen.